Geht es um die Arbeit im Team, kommt früher oder später unvermeidlich der Begriff Team Spirit um die Ecke. Darunter stellt man sich schnell etwas vor, aber über die genaue Definition wird selten nachgedacht. Und wenn die Frage aufkommt, wie Teamgeist nun zustande kommt, ist der Wissensschatz oft auch eher gering. Das versuchen wir in diesem Beitrag zu ändern.
Bedeutung & Definition von Team Spirit
Team spirit is the feeling of pride and loyalty that exists among the members of a team and that makes them want their team to do well or to be the best.
– Collins Dictionary
Das Collins Dictionary beschreibt Team Spirit als Gefühl des Stolzes und der Loyalität einer Gruppe von Menschen. Das Cambridge Dictionary spricht direkter auf den Zusammenhalt an:
feeling of belonging together that the members of a group have towards others in the group
– Cambridge Dictionary
Der Duden führt den konkreten Begriff nicht; dafür ist ein Eintrag zu Spirit mit folgender Definition versehen: „Grundhaltung einer bestimmten Sache, Epoche o.Ä.“ – in unserem Fall geht es also um die Grundhaltung des Teams. Versucht man das Wort ins Deutsche zu übersetzen, landet man bei Teamgeist, laut Duden „Zusammengehörigkeitsgefühl, partnerschaftliches, kameradschaftliches Verhalten innerhalb einer Gruppe, eines Teams“.
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Team Spirit fördern & stärken: Worauf es ankommt
Es geht also im Wesentlichen um das, was die Menschen einer Gruppe zusammenhält. Dieses Etwas ist der Teamgeist und will gehegt und gepflegt werden, um in erfolgreicher Zusammenarbeit zu resultieren. Doch wie geht das? Wir haben versucht, die wesentlichen Punkte zusammenzufassen:
Zielorientierung
Was eine Gruppe per definitionem erst zur Gruppe macht, ist unter anderem, dass die Menschen der Gruppe eine gemeinsame Aktivität ausüben. Vergleicht man die Definitionen von Gruppe und Team fällt auf, dass ein Team sich dadurch von der Gruppe unterscheidet, dass es ein gemeinsames Ziel verfolgt, das im Mittelpunkt steht.
Alle ziehen an einem Strang, in dieselbe, definierte Richtung. Jedes Mitglied kürt das Ziel des Teams zu seinem eigenen, persönlichen Ziel. Ein gemeinsamer Sinn und ein klares Bild der Zukunft werden dafür idealerweise zusammen erstellt.
Klare und akzeptierte Rollenverteilung
Jedes Teammitglied bekommt durch seine individuelle Persönlichkeit eine Rolle in der Gruppe. Diese werden möglichst bewusst verteilt, sind akzeptiert und werden verantwortungsvoll getragen. Es sollte eine Balance im Team herrschen, die vorhandenen Stärken, Schwächen und Charaktere sollten sich ergänzen. Dazu braucht es ein hohes Maß an Menschenkenntnis, bereits bei der Teamentwicklung.
Basisdemokratische Entscheidungen
Ein Team hält vor allem dann (auf positive Art und Weise) zusammen, wenn es sich selbst organisieren kann bzw. dazu angeleitet wird, produktive, basisdemokratische Entscheidungen zu treffen. Sind die Rollen entsprechend verteilt, wird dies auch gelingen, denn hier ist wichtig, dass alle Stimmen gehört werden, und dass keine Entscheidungen von außen oktroyiert werden. Schon das Erstellen der eigenen Regeln, schweißt das Team zusammen.
Offene, klare Kommunikation
Was unter der Oberfläche brodelt und von einer Membran an Schweigen dort gehalten wird, bricht früher oder später heraus. Damit es gar nicht erst zu kochen beginnt, sollte eine offene, klare Kommunikationskultur etabliert werden, in der Bedürfnisse, Wünsche etc. auf Augenhöhe miteinander diskutiert werden können. Verständnis und Respekt sind hier das Um und Auf.
Wir-Gefühl und positive Emotionen
In einem Team steht die Gruppe über dem Individuum. Es geht zwar wesentlich darum, dass sich die einzelnen Mitglieder in der Gemeinschaft wohl fühlen, aber das Bewusstsein für Erfolge, Stärken, Schwächen sollte ein Kollektives sein. Das wird maßgeblich durch Teambuilding-Aktivitäten verstärkt. Speziell positive Erinnerungen an gemeinsame Erfolge, spaßige Momente etc., bauen das Wir-Gefühl auf.
Erfolge feiern
Wir erwähnen es immer wieder: Erlauben Sie sich als Team, sich auf den wohlverdienten Lorbeeren auch kurz auszuruhen. Rekapitulieren Sie regelmäßig, was Sie alles gemeinsam bewerkstelligen und richten Sie dazu ruhig auch Rituale und Events ein oder visualisieren Sie Ihre Erfolge auf einer gut einsehbaren Wand im Büro. Das verstärkt nicht nur das Wir-Gefühl, sondern vermittelt Zuversicht, dass es in Zukunft ebenso gut laufen wird.
Beiträge einbringen (können)
Für einen gesunden Teamgeist sollten alle Beteiligten ihren Senf dazugeben (können). Hier liegt die Pflicht beim Kollektiv, alle Stimmen zu hören, als auch beim Individuum, sich aktiv einzubringen. Außerdem steht die Frage im Mittelpunkt, was die anderen davon haben, wenn ich mitarbeite. Was kann ich zum gemeinsamen Erfolg beitragen?
Fehlerkultur & Verhalten beim Scheitern
Gerade in Teams, die nach Innovation und neuen Entwicklungen streben, braucht es eine Fehlerkultur, in der Fehler quasi nicht existieren. Besonders, wenn die Organisation von Agilität geprägt ist, werden Fehler eher als ein falsches Abbiegen in eine Sackgasse gesehen. Es wird einfach umgedreht mit dem Bewusstsein im Gepäck, dass dies der falsche Weg war. Dank dieser Erkenntnis, kann nun der richtige Weg gewählt werden. Für lebendigen Team Spirit darf keine Angst vor Fehlern bestehen, die schlussendlich ja nur dazu da sind, einen Lernprozess in Gang zu bringen.
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Gelassenheit & Humor
Besonders in Zusammenhang mit der Fehlerkultur, ist bei gesundem Teamgeist Gelassenheit gefragt. Es wird nicht mit Verbissenheit und aggressivem Druck, sondern mit positiver, ambitionierter Energie und Spaß einem Ziel entgegengearbeitet. Das zeigt sich vor allem daran, dass zwischendurch im Team oft gelacht wird und man sich selbst nicht ganz so ernst nimmt.
Demut, Bodenhaftung und Augenhöhe
Zu guter Letzt wird dem gesunden Teamgeist geraten, nur gemeinsame Höhenflüge zu wagen. Die eigene Person und das eigene Streben zu wichtig zu nehmen und gewissermaßen die Bodenhaftung gegenüber den Kolleg:innen zu verlieren, ist Gift für den Zusammenhalt. Vielmehr sollte jedes Mitglied des Teams Demut davor haben, mit so kreativen Köpfen zusammenarbeiten zu dürfen und deren Qualitäten schätzen, schließlich wurden die Kollegen nicht umsonst auf diese gemeinsame Aufgabe angesetzt.
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