Das Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG) ist ein wichtiger Schritt in Richtung Lohngerechtigkeit in Deutschland. Seit 2017 dient es dazu, die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen zu verringern und geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede aufzudecken. Durch klare Regelungen schafft es Transparenz und ermutigt Unternehmen, faire Arbeitsbedingungen zu schaffen. Das Gesetz spielt eine zentrale Rolle in einer Arbeitswelt, in der Gleichberechtigung und Transparenz immer wichtiger werden. Im Folgenden werden die wichtigsten Aspekte und Regelungen des Gesetzes näher beleuchtet.
Definition: Was regelt das Entgelttransparenzgesetz?
Das Entgelttransparenzgesetz legt spezifische Regelungen fest, die die Gleichstellung bei der Bezahlung fördern sollen.
Die wesentlichen Punkte des Gesetzes umfassen:
- Auskunftsanspruch: Mitarbeiter:innen in Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten haben das Recht, Informationen über die Gehaltsstrukturen ihrer Kolleg:innen mit vergleichbaren Tätigkeiten zu erhalten.
- Prüfverfahren: Unternehmen mit über 500 Mitarbeiter:innen werden ermutigt, freiwillige Prüfungen zur Sicherstellung von Entgeltgleichheit durchzuführen.
- Berichtspflicht: Arbeitgeber:innen, die nach § 289 HGB berichtspflichtig sind, müssen regelmäßig darlegen, welche Maßnahmen sie zur Förderung der Entgeltgleichheit umsetzen.
Wer ist vom Entgelttransparenzgesetz betroffen?
Das Entgelttransparenzgesetz spielt eine zentrale Rolle bei der Förderung von Transparenz und Gleichberechtigung in der Arbeitswelt. Es betrifft sowohl Arbeitnehmer:innen als auch Arbeitgeber:innen, insbesondere in größeren Unternehmen, und bietet klare Regelungen zur Überprüfung und Sicherstellung fairer Gehaltsstrukturen.
Nachfolgend sind die wichtigsten Gruppen, die vom Gesetz betroffen sind, in einer Übersicht dargestellt:
Details |
Arbeitnehmer in großen Unternehmen
Beschäftigte in Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitenden können ihren Auskunftsanspruch geltend machen. |
Arbeitgeber ab 500 Mitarbeitenden
Unternehmen mit über 500 Beschäftigten sind verpflichtet, Berichtspflichten einzuhalten und Prüfverfahren anzuregen. |
Kleinere Unternehmen
Unternehmen mit weniger als 200 Mitarbeitenden sind nicht verpflichtet, können sich jedoch freiwillig an den Vorgaben orientieren. |
Warum wurde das Entgelttransparenzgesetz eingeführt?
Das Gesetz soll die bestehende Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern abbauen und für gleiche Bezahlung bei gleichwertiger Arbeit sorgen. Es schafft Transparenz in Gehaltsstrukturen, ermutigt Arbeitgeber zur Anpassung und sensibilisiert die Gesellschaft für die Thematik der Lohngerechtigkeit. Langfristig soll das Entgelttransparenzgesetz zur Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt beitragen und Diskriminierungen nachhaltig abbauen.
Entgelttransparenzgesetzes: Was sind die Vor- und Nachteile?
Das Gesetz bringt sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich.
Die wichtigsten Aspekte sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
|
|
Gesetzliche Regelungen und Rahmenbedingungen
Das Entgelttransparenzgesetz basiert auf Artikel 3 des Grundgesetzes sowie europäischen Richtlinien.
Es setzt klare Standards, die Unternehmen und Mitarbeiter betreffen:
- Auskunftsanspruch: Mitarbeiter:innen haben das Recht, schriftlich Informationen zu Gehaltsstrukturen anzufordern.
- Keine Garantie auf Gehaltserhöhung: Das Entgelttransparenzgesetz schafft Transparenz, jedoch keinen direkten Anspruch auf eine Angleichung.
- Berichtspflicht: Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten müssen über ihre Maßnahmen zur Entgeltgleichheit berichten.
- Diskriminierungsfreiheit: Arbeitgeber:innen müssen geschlechterneutrale Entlohnung sicherstellen und diese nachvollziehbar dokumentieren.
Was sind die Konsequenzen bei Nichteinhaltung?
Unternehmen, die den Anforderungen des Entgelttransparenzgesetz nicht nachkommen oder keine nachvollziehbare geschlechtsneutrale Entlohnung gewährleisten, müssen mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Mitarbeiter:innen können ihren Auskunftsanspruch geltend machen, um potenzielle Diskriminierungen aufzudecken. Stellt sich dabei heraus, dass das Unternehmen gegen die Vorschriften verstößt, drohen Schadensersatzforderungen und behördliche Überprüfungen. Durch eine transparente Dokumentation und regelmäßige interne Kontrollen können diese Risiken minimiert werden.
Fazit
Das Entgelttransparenzgesetz ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Lohngerechtigkeit und Transparenz. Es schafft Bewusstsein für geschlechtsspezifische Ungleichheiten und ermutigt Unternehmen, faire Gehaltsstrukturen zu etablieren. Trotz seiner positiven Wirkung gibt es noch Verbesserungspotenzial, insbesondere bei der Verbindlichkeit der Prüfverfahren. Unternehmen sollten die Gelegenheit nutzen, um ihre internen Prozesse zu überarbeiten und langfristig von einer gerechteren Arbeitswelt zu profitieren.
Was ist der Hauptzweck des Entgelttransparenzgesetzes?
Das Gesetz soll geschlechtsspezifische Lohnunterschiede abbauen, Transparenz schaffen und Gleichberechtigung bei der Bezahlung fördern.
Wer kann den Auskunftsanspruch nutzen?
Arbeitnehmer:innen in Unternehmen mit mehr als 200 Beschäftigten haben das Recht, Informationen über Gehaltsstrukturen von Kolleg:innen mit vergleichbaren Tätigkeiten anzufordern.
Welche Unternehmen unterliegen der Berichtspflicht?
Arbeitgeber:innen mit mehr als 500 Mitarbeitenden, die nach § 289 HGB berichtspflichtig sind, müssen regelmäßig über ihre Maßnahmen zur Förderung der Entgeltgleichheit berichten.
Müssen Unternehmen Gehaltsunterschiede sofort ausgleichen?
Nein, das Gesetz schafft Transparenz, aber keinen direkten Anspruch auf Gehaltsanpassungen.
Welche Konsequenzen drohen bei Nichteinhaltung?
Unternehmen riskieren Schadensersatzforderungen und behördliche Überprüfungen, wenn sie keine geschlechterneutrale Entlohnung gewährleisten oder die gesetzlichen Vorgaben nicht umsetzen.