Glossar J

Bei Job Enlargement handelt es sich um die Ausweitung des Tätigkeits- bzw. Zuständigkeitsbereichs einer Stelle. Dies erfolgt durch Übernahme weiterer Tätigkeiten, die auf demselben Anforderungsniveau vorheriger Aufgabe(n) entspricht und ansonsten vor- oder nachgelagert werden, wodurch sie an den regulären Arbeitsprozess angliedert, werden. Hierbei liegt das Augenmerk auch auf der psychischen und physischen Belastung der Mitarbeiter, da beispielsweise der Eintönigkeit der Arbeit vorgebeugt wird.

Der Begriff „Job Enrichment“ bezeichnet eine aus der Arbeits- und Organisationspsychologie entwickelte Arbeitsmaßnahme. Studien stellten fest, dass Arbeitende, deren Aufgaben sich durch Vollständigkeit, Eigenverantwortung, Abwechslung und einem passenden Anforderungsprofil auszeichneten, glücklicher, produktiver und gesünder waren als Arbeitende bei denen dies nicht zutraf. Daraus ergaben sich drei sich ergänzende Maßnahmen, um Aufgaben im Zuge dieser Erkenntnis besser zu gestalten, nämlich Job Enlargement, Job Rotation und Job Enrichment. Beim Job Enrichment geht es darum, dem Arbeitenden zusätzliche Aufgaben zuzuteilen, welche in ihrem Anforderungsgrad seine bisherigen Aufgaben größtenteils übersteigen. Dadurch kann ein neues Anforderungsgefühl geschaffen werden, dass für den Arbeitenden mental sehr stimulierend sein kann. Unterforderung kann häufig zu negativeren Konsequenzen führen als Überforderung. Auch kann dadurch häufig eine stärkere Eigenverantwortlichkeit geschaffen werden. Da die Person nun teilweise auch selbst auf einer höheren Unternehmensebene arbeitet, kann er Aufgaben von seiner Führungskraft übernehmen und damit unnötige Kontrollschleifen vermeiden. Auch wirkt sich eine stärkere Eigenverantwortlichkeit positiv auf die Selbstwahrnehmung und Zufriedenheit mit dem Beruf aus. Abschließend lässt sich durch Job Enrichment auch eine größere Vollständigkeit der Aufgaben erlangen. Durch die neuen Aufgaben kann der Arbeitende neue Einblicke in die Prozesse seines Unternehmens erlangen und damit den größeren Zusammenhang sehen.

Es gilt in der Praxis allerdings einige Aspekte bei der Implementierung von Job Enrichment zu beachten. Die Maßnahme sollte nur mit Mitarbeitenden durchgeführt werden, welche ihre bisherigen Aufgaben mit Leichtigkeit bewältigen und welche gegenüber neuen Aufgaben aufgeschlossen sind. Andernfalls können die Auswirkungen von Job Enrichment auch negativ für alle Beteiligten ausfallen. Generell ist es eine Maßnahme, die nur im gemeinsamen Einverständnis getroffen und nicht „top-down“ befohlen werden sollte. Zuletzt muss darauf geachtet werden, dass die neuen Aufgaben ein Ausmaß haben, dass zeitlich für den Arbeitenden zumutbar ist beziehungsweise, dass der Arbeitnehmende andere Aufgaben abgeben kann, um Kapazität für die neuen Aufgaben zu haben. Zusammenfassend kann man sagen, dass Job Enrichment eine wertvolle, wissenschaftlich fundierte Ressource für die meisten Unternehmen ist. Solange einige Aspekte beachtet werden, können Arbeitgebende und Arbeitnehmende gleichermaßen von der Maßnahme profitieren.