Digitale Transformation: Definition, Beispiele & Erfolgsfaktoren

Digitale Technologien verändern fortlaufend und immer tiefgreifender Arbeitsweisen und Strukturen von Unternehmen. Sie können dabei als Werkzeuge für bestehende Unternehmensprozesse zur Anwendung kommen oder diese grundlegend verändern und optimieren. Was die digitale Transformation ist, wie sie sich im Unternehmen gezielt steuern lässt und welche Risiken sie birgt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Digitale Transformation: Definition

Die digitale Transformation bezeichnet einen fortlaufenden Veränderungsprozess innerhalb der Gesellschaft, der durch digitale Technologien hervorgerufen wird. Individuen sowie größere Gemeinschaften sind von diesen Veränderungsprozessen betroffen.

Dabei geht es nicht nur um das Anreichern diverser Abläufe mit digitalen Werkzeugen, sondern um die fundamentale Umstrukturierung ganzer Bereiche. Ein Beispiel dafür ist etwa die Art und Weise, wie wir heute kommunizieren. Seit schriftliche Kommunikation durch Anwendungen wie WhatsApp, Facebook oder Telegram möglich ist, findet Kommunikation bevorzugt via Kurznachrichten statt. Sie sind einfacher und praktischer als lange Telefonate und haben so unser Kommunikationsverhalten grundlegend verändert.

Die digitale Transformation und der damit einhergehende wirtschaftliche und gesellschaftliche Wandel gehen mit hoher Geschwindigkeit voran. Die Entwicklungskurve innovativer Technologien verläuft exponentiell – neue Entwicklungsschübe geschehen also laufend und vervielfachen sich ständig.

Heutzutage finden beispielsweise bereits die ersten Intelligent Assistants (IA) ihre Anwendung. Es wird nicht lange dauern, bis weitere Formen der Artificial Intelligence (AI) sowie Virtual und Augmented Reality für eine breite Masse von Unternehmen von Relevanz sein werden. Längst schon reden wir von sogenannten Smart Factories, die nahezu gänzlich ohne menschliche Eingriffe auskommen.

Digitale Transformation vs. Digitalisierung:

Digitale Transformation wird oftmals synonym mit dem Begriff der Digitalisierung verwendet, jedoch beziehen sich die Termini auf zwei unterschiedliche Dinge. Digitalisierung bezeichnet lediglich den Wandel bestehender analoger Inhalte und Prozesse in digitale Dateien und Verfahrensweisen. Sie ist der Wegbereiter für darauffolgende Automatisierungsprozesse.

Digitale Transformation hingegen geht weit über die bloße Digitalisierung hinaus. Sie bezeichnet die Art und Weise, wie mit der zunehmenden Digitalisierung umgegangen wird und wie damit Lösungen für bestimmte Probleme geschaffen werden.

Transformation Readiness Check

Ist meine Organisation bereit für die Digitalisierung der Arbeitswelt?

Was wollen Sie verändern?

Was ist Ihr Geschäftsmodell?

Was ist die Motivation Ihres Anliegens?

Digitale Transformation in Unternehmen: Digitale Geschäftsmodelle

Auch Unternehmen sind von der digitalen Transformation betroffen. Sie müssen mit aktuellen Entwicklungen mithalten und diesen bestenfalls einen Schritt voraus sein. Nur so bleiben sie wettbewerbsfähig und können den Erwartungen der Kunden weiterhin gerecht werden.

Es gilt, digitale Technologien ausfindig zu machen, anzuwenden oder selbst zu entwickeln. Das bedeutet in vielen Fällen, dass Unternehmen ihre Rolle am Markt überdenken und sich mehr und mehr vom Produzenten hin zum Dienstleister entwickeln.

Folgendes sind mögliche Maßnahmen für die Durchführung einer digitalen Transformation:

Prozesse digitalisieren

Papierbasierte Prozesse digitalisieren und innovative Technologien, wie etwa Künstliche Intelligenz, Internet of Things und Robotic Process Automation in den Geschäftsalltag einbinden.

Kundeninteraktion entlang der Customer Journey digitalisieren

Ein digitales Auftreten des Unternehmens am Markt einrichten, überwachen und effizient nutzen. Dazu gehören beispielsweise eine Website, digitale Marketingstrategien und digitaler Support.

Daten sammeln und gezielt einsetzen

Daten von Computern sammeln, auswerten lassen und entsprechende Konsequenzen sinnvoll ableiten (z. B. Abläufe besser zeitlich und inhaltlich aufeinander abstimmen).

Agilität ins Unternehmen bringen

Unternehmen gemäß der veränderten Arbeitsabläufe in Richtung einer agilen Organisation umstrukturieren, die ein schnelles Reagieren und Erneuern von Abläufen ermöglicht.

Ihr Weg zur Transformation

Wie diese digitale Transformation in Unternehmen schlussendlich genau aussieht, ist von Unternehmenstyp zu Unternehmenstyp unterschiedlich. In manchen Branchen reicht es, Technologien in Arbeitsprozesse zu integrieren und diese ggf. umzustrukturieren. Andere Branchen sehen sich jedoch gezwungen, ihren Unternehmenszweck von Grund auf zu ändern, um weiterhin ihre Existenz zu bewahren.

Prinzipiell muss die Digitalisierung auf allen Betriebsebenen Einzug halten – von den Arbeitsabläufen, dem Personal, der Produktion bzw. dem Produkt selbst, bis hin zu Kundenservice und Marketing. Unternehmen sind dazu angehalten, ihre gesamte Struktur umzustellen, hin zu einem konsequenten Einsatz innovativer digitaler Technologien und einem digitalen Geschäftsmodell.

Digitale Transformation in Unternehmen: Erfolgsfaktoren

Damit der digitale Wandel im Unternehmen gelingt, ist es wichtig, …

 

  • … daten- und kundenzentrierte, digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln.
  • … digitale Transformation klar zu kommunizieren.
  • … digitale Kompetenz der Mitarbeiter zu fördern.
  • … genug Zeit einzuplanen.
  • … ausreichend Budget und Ressourcen bereitzustellen.

Digital Business Transformation: Beispiel Human Resource Management

Im Zuge der digitalen Transformation steht für das Human Resource Management die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine im Vordergrund. Es stellt sich die Frage, welche Bereiche automatisiert und welche weiterhin vom Mensch übernommen werden.

Prinzipiell verläuft der digitale Wandel im HR-Bereich auf zwei Ebenen. Zum einen sind sie Mitgestalter der digitalen Transformation auf globaler Unternehmensebene. Zum anderen finden die Veränderungsprozesse im HR selbst statt.

HR als Mitgestalter der digitalen Transformation

Die digitale Transformation hat maßgebliche Konsequenzen für die Strukturierung von Arbeitsplätzen. Stellen, für die heute noch eine neue Fachkraft gesucht wird, werden in Zukunft durch die Entwicklung eines neuen Programms oder durch einen Roboter ersetzt werden. Stellenbeschreibungen dienen dann höchstens der internen Organisation, um im Folgenden eine geeignete Automatisierungsmaßnahme zu wählen.

Was ist digitale Transformation - Eine Definition - CLEVIS

HR-Abteilungen sind daran beteiligt, die Personalstruktur so zu verändern, zu bauen und zu stabilisieren, dass Mitarbeiter auf die neuen technischen Hilfen vorbereitet sind und mit ihnen arbeiten können. Mitarbeiter müssen so ausgewählt, geschult und koordiniert werden, dass die Unternehmensziele mithilfe der digitalen Technologien erreicht werden können.

Digitalisierung auf HR-Ebene

Die Digitalisierung der Arbeitswelt verändert aber nicht nur die Aufgaben der HR-Abteilung, sondern wird ebenfalls von ihr angewandt, um die eigenen Prozesse zu optimieren. Recruiting, PersonalentwicklungKompetenzmanagement und viele weitere Aufgaben können durch digitale Anwendungen maßgeblich vereinfacht und verbessert werden.

Außerdem werden weitere Aufgaben hinzukommen bzw. verstärkt gefragt sein, wodurch sich Arbeitsprozesse wandeln und die Personalabteilungen wohl zum Teil grundlegend umstrukturiert werden müssen.

Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Digital Business Transformation

Viele Innovationen innerhalb der digitalen Transformation werden sich erst in den zukünftigen Jahren etablieren. Dennoch gibt es bereits heute einige notwendige Maßnahmen, um den digitalen Wandel im Unternehmen gezielt zu steuern.

Was beispielsweise jetzt schon in Unternehmen implementiert werden kann und sollte sind die bereits erwähnten Intelligent Assistants. Es ist essenziell, innovative Technologien in der Kommunikation mit den Kunden einzusetzen. Seien es nur umfassende, nützliche Informationen im Internet oder die Interaktion mit Produkten via App.

Gerade, weil diese Punkte bereits keine Trends mehr, sondern vielmehr längst etabliert sind, fällt es negativ auf, wenn solche Möglichkeiten nicht genutzt werden. Es ist notwendig, früh zu analysieren, welche Innovationen lohnenswert sind und kostengünstig einen Mehrwert für das Unternehmen bringen. Nur so kann garantiert werden, dass man dem Standard auf dem Markt nicht nur hinterherläuft, sondern ihn auch mitbestimmt.

Big Data kritisch nutzen

In der HR-Abteilung ist es heute an der Zeit, Technologien und Daten einzusetzen. Arbeitet man bereits mit HR-Analytics, gilt es sicherzustellen, dass diese überlegt eingesetzt und sinnvolle Konsequenzen aus den Datenanalysen gezogen werden. Schließlich ist das abstrakte Denken das, was uns einen Vorteil durch Daten und Analysetechnologien verschafft. Ohne kritisches, kreatives Fragenstellen bringt die beste Analyse der aufschlussreichsten Datensätze nichts.

Digitale Transformation durch Bildung mitgestalten

Das Human Resource Management wird sich künftig mit den Fachabteilungen zusammensetzen und darüber nachdenken, welche Arbeitsabläufe automatisiert werden und wie sich die Arbeitsplatzstruktur entwickeln wird. Aufgrund und mithilfe von Digitalisierung werden Stellen aufgelöst und Personal wird gezielt umgeschult und weitergebildet.

In der Weiterbildung haben digitale Möglichkeiten einen besonderen Stellenwert. Neben digitalen Lernsystemen sind vor allem die Möglichkeiten der Virtual Reality und Augmented Reality zu nennen. Die unterschiedlichsten Arten von Simulationen von Businesssituationen bis hin zum Bedienen von Arbeitsgeräten können Wissensvermittlung auf eine ganz neue Ebene heben.

Was ist digitale Transformation - Eine Definition - CLEVIS

Noch sind viele Lösungen teuer und aufwendig, jedoch gibt es bereits viele Anwender, die eine positive Bilanz nach der Einführung von Virtual Reality und Augmented Reality ziehen. Neben dem Sparen von Ressourcen erlauben diese Methoden in vielen Bereichen zudem ein sicheres, risikofreies Lernen.

Potentialentfaltung und die Person in „Personal“

Digitalisierung eröffnet die Möglichkeit, das emotionale Denken und sämtliche andere Arten der menschlichen Intelligenz wieder in den Vordergrund zu stellen. Der Fokus liegt in Zukunft auf abstrakt und kreativ denkenden Köpfen. Der Charakter und die Arbeitsweise der Mitarbeiter werden immer wichtiger. Dabei wird die Fähigkeit, sich neuen Gegebenheiten anzupassen und sich in einer komplexen Welt zurecht zu finden, immer bedeutender werden.

Die erhöhte Absprache und Koordinierung, die in vielen Bereichen mit diesem Trend einhergehen werden, stellen auch zwischenmenschlich eine Herausforderung dar. Sie erfordern Offenheit für Diskussionen, Teamfähigkeit und den zielführenden Umgang mit Ambiguität. Damit muss bereits im Recruiting verstärkt darauf geachtet werden, wer gut in die Unternehmenskultur passt.

Fazit: Risiken der Digitalisierung kennen und das Potential der digitalen Transformation nutzen

Womit sich digital transformierte Unternehmen immer mehr beschäftigen sollten, ist der Datenschutz und die Angreifbarkeit über digitale Kanäle. Denn Daten sind ein großer Angriffspunkt vieler Unternehmen und Datenverluste können schnell existenzbedrohende Ausmaße annehmen.

Darüber hinaus können Entscheidungen, die zugunsten der Digitalisierung ausfallen, fatale ethische und sozialpolitische Folgen haben. Massenarbeitslosigkeit und die Verschmelzung von Mensch und Maschine sind typische Szenarien dafür. Diese Faktoren sind unbedingt zu bedenken, wenn man das Unternehmen zukunftsfit gestalten möchte.

Letztendlich sollte zudem aktiv mitgedacht werden, welche Bereiche ohne Digitalisierung besser funktionieren. In den kommenden Jahrzehnten werden sich die Möglichkeiten der Digitalisierung immer stärker erweitern. Dabei werden jedoch nicht alle Anwendungen für jedes Unternehmen Vorteile bringen. Trends werden sich als überzogene Hypes rausstellen und einige Lösungen werden in einer Firma erfolgreich sein und in einer anderen nicht.

Nichtsdestotrotz birgt die Digitalisierung in Zukunft ein ungeahntes Potential zur Verbesserung vieler Lebensbereiche. Ob die Digitalisierung als globales Phänomen verstärkt positive oder negative Auswirkungen hat, hängt maßgeblich davon ab, wie Menschen entscheiden, sie zu nutzen. Eine frühe nutzenorientierte Beschäftigung mit dem Thema ist daher wirtschaftlich wie politisch für jeden sinnvoll.