Erfolgreiche Unternehmensführung hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. Um in der heutigen Unternehmenswelt erfolgreich zu sein, ist eine Reihe unterschiedlicher Kompetenzen für Führungspersönlichkeiten gefragt. Immer häufiger ist in diesem Zusammenhang die Rede von Leadership. Hier erfahren Sie, was Leadership eigentlich bedeutet und was einen guten Leader ausmacht.
Definition: Was ist Leadership?
Es gibt viele unterschiedliche Auslegungen und Definitionen vom Begriff Leadership. Im Prinzip bedeutet es auf Deutsch so viel wie „Führung“, weshalb es auch oft mit der Praxis der Mitarbeiterführung gleichgesetzt wird. Einen Leader daher als Führer zu bezeichnen, ist allerdings nicht ganz treffend, weil die Tätigkeit eines Leaders weit darüber hinausgeht. Zudem ist der englische Begriff Leader im Gegensatz zu seinem deutschen Pendant neutral und nicht negativ besetzt.
Im Grunde bezeichnet Leadership die Fähigkeit, andere Menschen mit der eigenen Vision zu inspirieren und zu motivieren. Dabei zählen nicht nur inspirierende Worte allein. Leader verfügen über gewisse Werte und Überzeugungen und leben diese mit ihrem eigenen Handeln vor.
Leadership im Unterschied zu Management
Leadership und Management werden vielfach miteinander vermischt und synonym verwendet. Dabei besteht zwischen einem Manager und einem Leader ein großer Unterschied: Manager sind Verwalter und Leader sind Visionäre.
Beim Management geht es darum, Ressourcen, Prozesse und Personen, basierend auf bereits bestehenden Werten zu organisieren und zu steuern. Ein Leader hingegen soll inspirieren und motivieren und dadurch Kreativität, Innovation und Wandel schaffen.
Sicher ist, dass für den Erfolg eines Unternehmens beides nötig ist: Ein organisierter Manager und ein inspirierender Leader. Ob nun beide Führungspersönlichkeiten in einer Person vereint oder zwei separate Positionen dafür geschaffen werden, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.
Prinzipiell ist es jedoch eher schwierig, Manager und Leader in einer Person zu vereinen. Vielmehr sollten ausgewählte Personen ein Leadership-Training erfahren und so darauf geschult werden, sich zu echten Leadern zu entwickeln.
Was ist ein Leader?
Leader sind Menschen, die ihre Vision mit anderen Personen teilen und sie dazu motivieren, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Ein Leader kann andere mit seiner Begeisterung anstecken und durch seine eigenen Taten inspirieren. Er will etwas bewegen und echte Veränderungen erreichen.
Nicht selten sind Leader daher charismatische Persönlichkeiten, denen man gerne folgt. Sie inspirieren andere dazu, selbständig ihre Ziele und Ideen zu verfolgen. Auf diese Weise haben Leader einen positiven Einfluss auf das Verhalten ihrer Mitarbeitenden und führen sie vorausschauend in die Zukunft.
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Leadership-Kompetenzen: Was macht einen guten Leader aus?
Ein Leader zeichnet sich durch eine Kombination verschiedenster Kompetenzen aus. Den größten Effekt erzielt er, indem er seine Werte und Vision vorlebt und so anderen zeigt, was er sich von ihnen erwartet. Er schafft es, problemlos andere zu motivieren und Arbeitsprozesse stets zu optimieren. Dabei steht ein Leader seinem Team von Anfang bis Ende stets mit Rat und Tat zur Seite und setzt visionäre Impulse.
Sie wollen ein erfolgreicher Leader werden, wissen aber nicht wie? In der folgenden Übersicht haben wir die wichtigsten Kompetenzen eines Leaders zusammengefasst:
- Vision: Leader haben eine Vision und wollen diese umsetzen. Dabei streben sie Verbesserung an und übernehmen Verantwortung. Sie inspirieren mit ihrer Vision andere Mitarbeitende, sodass alle ein gemeinsames Ziel anstreben.
- Motivation: Ein Leader ist nicht nur selbst motiviert, sondern schafft es, andere ebenfalls für seine Sache zu begeistern. Er motiviert andere gekonnt und stellt so das Erreichen der Unternehmensziele sicher.
- Teambuilding: Leadern ist es wichtig, gemeinsam mit anderen Menschen Ziele zu erreichen. Dabei delegieren sie nicht, sondern mobilisieren ihre Mitarbeitenden dazu, selbst aktiv zu werden. Sie vertrauen ihren Mitarbeitenden und helfen ihnen dabei, ihr volles Potential auszuschöpfen. Dabei dient der Leader dem Team und nicht das Team dem Leader.
- Integrität: Ein Leader ist immer ein Vorbild und muss das, was er predigt, auch selbst leben. Wenn Leader selbst begeistert von ihrem Unterfangen sind und mit gutem Beispiel vorangehen, regen sie andere dazu an, es ihnen gleich zu tun. Sie sehen über den Tellerrand hinaus und verfolgen ihre Ziele eigenständig und selbstbestimmt.
- Empathie: Ein großes Maß an Empathie ist bei den meisten Leadern eine natürliche Begabung. Sie verstehen es, sich in andere hineinzuversetzen und auf ihre Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Dies befähigt sie dazu, bei Problemen schnell zu handeln und dabei stets das Wohlergehen des Teams im Blick zu haben.
- Risikobereitschaft: Leader nehmen viel Verantwortung auf sich und gehen daher immer ein gewisses Risiko ein. Schließlich streben sie Veränderung an und nehmen Dinge in die Hand, an die andere sich nicht herantrauen. Sie vertrauen in die eigenen Stärken und sind bereit, alte Strukturen zu verlassen und neue Bahnen einzuschlagen. Sollte dabei ein Fehler passieren, gestehen sie sich diesen ein und lernen daraus.
Leadership-Skills: Diese drei Faktoren sind förderlich
Natürlich gibt es auch Menschen, denen Leadership-Skills quasi in die Wiege gelegt wurden. Allerdings ist es durchaus möglich, Personen gezielt dafür zu coachen. Dafür sind vor allem drei Faktoren wichtig:
- Persönlichkeit
- Erfahrung
- Kultur
Persönlichkeit
Persönlichkeit ist das Potenzial, das eine Person von vorneherein mitbringt. Diese Eigenschaften können im Unternehmen dann weiter ausgebaut und entwickelt werden. Die Persönlichkeit wird zu einem großen Teil durch die individuellen Erlebnisse der Kindheit geprägt. Wer also bereits eine bestimmte Neigung zum Leader besitzt, ist klar im Vorteil.
Geborene Leader sind wissbegierig und experimentierfreudig. Sie hinterfragen bestehende Normen kritisch, lernen gerne etwas Neues und streben stets Veränderung an. Dabei handeln sie organisiert und zeigen Verantwortung in Ihrem Handeln. Führungspersönlichkeiten sind gesellige und selbstsichere Menschen, die kein Problem haben, auf andere Menschen zuzugehen. Ihre Mission ist es, anderen zu helfen und sie zu inspirieren.
Erfahrung
Erfahrungen bestimmen unser Denken und Handeln maßgeblich mit. Jeder einzelne Mitarbeiter in einem Unternehmen ist von seinen Erfahrungen gekennzeichnet und agiert dementsprechend.
Wer sich etwa bereits früh Herausforderungen stellen musste und Krisen bewältigt hat, ist besonders zum Leader geeignet. Hat die Person außerdem gelernt, ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen, kann sie von diesen Erlebnissen auf jeden Fall profitieren.
Kultur
Mit Kultur meint man in diesem Zusammenhang vordergründig die Unternehmenskultur. Denn wenn bereits ein gewisses Bewusstsein für Leader in der Unternehmenskultur vorhanden ist, können sich diese besser entfalten. Wird Management besonders belohnt und gefördert, Leadership aber nicht, ist es viel schwieriger, Leader auszubilden.
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Leadership-Styles: Diese verschiedenen Leader gibt es
Neben einem Leader braucht es für gelungenen Leadership zudem einen passenden Führungsstil, der die Unternehmenswerte vertritt. Es gibt viele verschiedene Leadership-Styles, die alle ihre Vor- und Nachteile haben.
Manche sind bekannter und werden in vielen großen Firmen eingesetzt, andere sind eher weniger bekannt und finden seltener Gebrauch. Im Folgenden finden Sie eine Auswahl unterschiedlicher Leadership-Styles und deren Eigenheiten.
Transformational Leadership
Transformational Leadership gehört zu den am weitesten verbreiteten Führungsstilen. Hier dreht sich alles um die bereits vielfach erwähnte Vision. Im Vordergrund steht ständige Veränderung.
Die Mission des Leaders ist es, die Einstellungen der Individuen so zu ändern, dass diese statt individueller Ziele das große Ganze im Blick haben und gemeinsam an übergeordneten Zielen arbeiten. Dabei versucht er, das volle Potenzial des Teams auszuschöpfen und Arbeitsprozesse stets zu optimieren.
Transactional Leadership
Beim Transactional Leadership wird hauptsächlich mit einem Belohnungssystem gearbeitet. Der Leader legt im Vorfeld klare Ziele und eine Belohnung für das Erreichen dieser Ziele fest.
Dies steigert die Motivation des Teams enorm, besonders auch in weniger gut bezahlten Jobs. Der Leader steht beratend zur Seite und versucht mit den Mitarbeitenden durch gezieltes Training gemeinsam die Ziele zu erreichen.
Laissez-Faire Leadership
Laissez-Faire bedeutet auf Deutsch so viel wie „machen lassen“. Und genau das ist das Motto des Laissez-Faire Leaderships. Der Leader tritt hier völlig in den Hintergrund und lässt die Mitarbeitenden komplett frei an ihre Arbeit herangehen.
Er vertraut dem Team voll und ganz und schränkt sie durch keinerlei Regeln ein. Dadurch werden das eigenständige Arbeiten und die eigene Kreativität gefördert.
Servant Leadership
Bei diesem Leadership-Style richtet sich der Leader voll und ganz nach den Interessen der Mitarbeitenden. Seine Mission ist es, die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu identifizieren und zu befriedigen.
Ein wichtiger Teil des Servant Leaderships sind regelmäßige Mitarbeitergespräche. Dadurch bleibt der Leader auf dem Laufenden und kann schneller auf Probleme eingehen und Arbeitsprozesse anpassen.
Charismatic Leadership
Beim Charismatic Leadership ist der wichtigste Anhaltspunkt die Ausstrahlung (Charisma) des Leaders. Er bereichert das Team mit seiner positiven Ausstrahlung und ist ein Sympathieträger im Unternehmen. Durch seine Vorbildfunktion inspiriert er die Mitarbeitenden und spornt sie zu herausragenden Leistungen an.
Situational Leadership
Situational Leadership sieht vor, dass der Führungsstil abhängig von der Situation an den jeweiligen Mitarbeitenden und dessen Know-how angepasst wird.
So wird der Leader bspw. bei einem neuen Mitarbeitenden viele Regeln vorgeben und ihm stets zur Seite stehen. Langjährigen Mitarbeitenden hingegen, die bereits Experten auf ihrem Gebiet sind, wird er eher mehr Freiraum lassen und auf deren Können vertrauen.
FAQs
Was bedeutet gutes Leadership?
Einen guten Leader zeichnet die Fähigkeit aus, Teammitglieder nicht nur zu motivieren, sondern sie auch zu einem gemeinsamen Ziel zu führen. Als Leader hat man eine Vorbildfunktion und inspiriert Menschen dazu, ihre Ziele und Ideen zu verfolgen, umzusetzen und zu erreichen. Dabei geht er auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden ein und steuert das Team in einem Mix aus Empathie und Leistungsmanagment.
Was ist der Unterschied zwischen Leadership und Führung?
Leadership ist der englische Begriff für Führung. Diese beiden Begriffe können als Synonym verwendet werden, wobei sich zunehmend die englische Version auch im Deutschen durchgesetzt hat, da Führung im Deutschen auch die Unternehmensführung bezeichnen kann, wohin gegen bei Leadership klar das Führung von Teams und Individuen gemeint ist.
Was sind Leadership Skills?
Eigenschaften, welchen einen Leader oftmals auszeichnen, sind Inspiration durch visionäres Denken, Eigen- und Fremdmotivation, Teambuilding und -steuerungsfähigkeiten, Integrität, Empathie und Entscheidungsfreudigkeit.
Warum brauchen wir Leadership?
Leader haben das große Ganze im Kopf. Mit einer Idee vom gemeinsamen Erfolg und der Inspiration durch diese Vision motivieren sie Teams. Dies kann nicht nur zu zu gesteigerter Motivation, innovativen Ideen und Teamspirit führen, sondern auch in einer höheren Arbeitsqualität und Leistungssteigerung resultieren.
Digital Leadership: Der Weg in die Zukunft
Erfolgreiches Leadership ist das A und O für den Erfolg eines Unternehmens. Welcher Stil dabei der passende ist und welche Personen sich als Leader eignen, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.
Besonders wichtig wird in Zukunft jedoch der Begriff des Digital Leaderships. Manchmal als Leadership 4.0 bezeichnet, beschäftigt sich Digital Leadership damit, die Digitalisierung für Zukunftsvisionen zu nutzen. Digital Leader setzen neue Medien und Technologien bewusst ein, um im Unternehmen effizienter zu arbeiten.
Das Unternehmen muss flexibler und agiler gestaltet werden, um sich an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen. Ein Digital Leader braucht daher vor allem Medienkompetenz und Flexibilität, um sich auf die stetig verändernden Strukturen einstellen zu können.
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