Wie viele „sichere“ Jobs gibt es?
Leichter Anstieg der befristeten Stellen
März 2025
Im Vergleich zur letzten Analyse des Deutschen Stellenmarktes hat sich der Anteil der befristeten Stellen in deutschen Unternehmen leicht erhöht: von 7,7% im Oktober 2024 auf 8,1% Anfang 2025. Es kam also zu einer leichten Erhöhung aber die starken Änderungen, die sich davor gezeigt haben blieben aus und der Anteil bleibt weiterhin unter 10%. Es bleibt zu beachten, dass im Rahmen der Analyse nur Stellen als befristet gekennzeichnet wurden, wo die Befristung auch Explizit in der Stellenanzeige genannt wird.
Gründe für die leichte Erhöhung können wie immer in der Erhöhung der insgesamt untersuchten Anzeigen auf über 1,7Mio liegen. Die Tendenz zu mehr befristeten Stellen kann allerdings auch an einer weiterhin angespannten wirtschaftlichen Lage vieler Unternehmen liegen, die sich durch befristete Verträge etwas mehr Freiheiten für die weitere Planung schaffen.
Laut dem statistischen Bundesamt waren im Jahr 2022 noch etwa 7.9% der Arbeitnehmer:innen im Alter von über 25 Jahren befristet beschäftigt. Diese Daten gehen aus dem jährlichen Mikrozensus hervor, bei dem etwa 1% der Bevölkerung jährlich zu verschiedenen Themen befragt wird. Da sich bei dieser Zahl nur geringe Veränderungen über die Jahre verzeichnen lassen, kann davon ausgegangen werden, dass die Befristungsquote sich auch in diesem Jahr sich etwa in diesem Bereich bewegen wird.
Befristete Stellenanzeigen in verschiedenen Branchen
Anteilig an den Branchen führt 2025 in unserer Analyse die Transport Branche den Vergleich an mit anteilig über einem Viertel befristeten Stellenanzeigen (27%) dicht gefolgt von der Medienbranche mit 26% und der IT mit 22%.
Im Europäischen Vergleich liegt Deutschland im Mittelfeld. Der Europäische Durchschnitt der Arbeitnehmer:innen mit befristeten Verträgen liegt bei 10,7%. An dieser Stelle muss allerdings gesagt werden, dass die Befristung von Arbeitsverhältnissen auch immer von der nationalen Gesetzgebung abhängt. Grundsätzlich lässt sich der Anteil an unbefristeten Stellen in Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Lage bringen. In Zeiten des Aufschwungs sind meist weniger Arbeitnehmer:innen befristet angestellt, während die Befristungsquote in Zeiten von konjunkturellen Schwächephasen ansteigt. Das statistische Bundesamt erklärt selbst, dass die Daten aufgrund von einer Umstellung des Verfahrens über die Jahre nicht mehr so gut vergleichbar sind. Vergleicht man sie dennoch, entsprechen die 7.8% in 2022 eher einer konjunkturellen Schwächephase was sicher auch noch mit den Folgen der Corona Pandemie in Verbindung steht und den damit verbundenen Änderungen im Arbeitsmarkt, sowie den andauernden Konflikten in der Welt.